Die besondere Tierliebe seiner Frau war Johannes keinesfalls unbekannt und so entschloss er sich ihr zu Weihnachten eine Tiernamensgebung zu schenken. Einige Tierarten kamen in die engere Auswahl und letztendlich erhielt die Bezoarziege den Zuschlag. Vielleicht trug auch dazu bei, dass kein Tier dieser Tierart noch einen Namen erhalten hat.
Das Geschenk war ein Volltreffer. Nun folgte die nächste Herausforderung: Welches Tier sollte einen Namen erhalten. Silke und Johannes begaben sich in den Tierpark und besuchten ihre Patentierart. Dabei gefielen ihnen die Jungtiere sehr gut. Ihr Tierherz und die Freude war so groß, dass sie gemeinsam noch eine weitere Entscheidung trafen. Nämlich nicht nur einem Kitz der Bezoarziegen einen Namen zu geben, sondern auch noch einem weiteren Kitzlein, welches ihnen ähnlich alt erschien.
Jedenfalls war es nun ihre Absicht diese beiden Tiere mit einem Namen zu beglücken. Das vermutete Geschwisterverhältnis bestätigte sich nicht, doch das gleiche Alter schon. Die
beiden Bezoarziegen kamen zufälligerweise am selben Tag zur Welt, nämlich am 23. Jänner 2022.
Am Sonntag, 13. Februar 2022 fanden die beiden Tiernamensgebungen an einem schönen sonnigen Wintertag statt.
Zoologischer Leiter Dr. Karl Auinger und Tierpflegerchef Stefan Hammelmüller empfingen die Gäste dieser Tiernamensgebungsfeiern.
Silke und Johannes wurden zu diesem Ereignis von ihren Freunden und deren Familien begleitet, um auch einmal eine Tiernamensgebungsfeier im Tierpark Stadt Haag miterleben zu dürfen.
Bezoarziegen sind von Haus aus sehr schreckhafte Tiere, die es nicht gewohnt sind Menschen in ihrem Lebensraum zu haben. Nur der Begrenzungszaun vermittelt diesen Wildziegen ausreichend Sicherheit, wodurch sie sich mit diesem Sicherheitsgefühl Menschen nähern und auch gefüttert werden können.
Ihre Urheimat hat diese Tierart im westlichen Asien, auch auf einigen griechischen Inseln war sie beheimatet. Bezoarziegen sind leider der Ausrottung sehr nahe. Der Bezoar ist schuld daran. Es ist ein Gebilde in ihrem Magen, das durch unverdauliche Substanzen insbesondere aus Haaren entsteht. Der Volksglaube hält sie für eine Wundermedizin, die gegen alle möglichen Gebrechen helfen soll.
Das Schreckhafte dieser Tiere zeigte sich natürlich auch, als Silke und Johannes versuchten ihre beiden Patentiere in deren Lebensumfeld aus kürzerer Entfernung zu beobachten oder sie vielleicht auch zu füttern. Die Ziegen suchten das Weite und betrachteten aus sicherer Entfernung die ungewohnten Gäste in ihrem Areal.
Nachdem diese Versuche nicht von sehr großem Glück begleitet waren, kam die nächste Variante ins Spiel. Das Füttern der Tiere von außerhalb und diese Idee war mit Erfolg gekrönt.
Silke und Johannes aus Melk haben für ihre beiden Bezoarziegen-Patentiere die Namen „Mona“ und „Mia“ ausgesucht. Die unterschiedlichen Fellzeichnungen der Bezoarziegen tragen sehr zur leichteren Erkennbarkeit der Tiere bei.
Mona’s Fell ist überwiegend weißlich mit schwarzen Flecken an den Beinen und am Kopf. Mia’s Fell ist dagegen überwiegend bräunlich mit schwarzen Elementen auf dem Rücken und dem Bauch und hat schwarz-weiße Beine.
Nach der Übergabe der Namensgebungsurkunden an Silke und Johannes, montierten die beiden ihrer Namensgebungstafeln am Zaun der Bezoarziegen und ließen gemeinsam mit ihren teilnehmenden Gästen die Patentiere Mona und Mia hochleben.