Eine besondere Überraschung bereitete uns die Familie Uhu. Sie hielten ihren Nachwuchs sehr lange geheim in ihrem Nest. Umso größer war die Freude, als das flauschige Jungtier entdeckt wurde.
Uhus sind bekannt dafür, dass sie in freier Wildbahn gern fremde Nester für ihre Jungtiere benutzen. Das war unserem Eulenpaar nicht möglich. Uhus brüten meist in der Zeit von März bis Mai und nutzen dazu gern die Nester von Habicht, Bussard, Reiher. Sie nützen aber Steinbrüche, Kirchtürme oder eine Mulde am Boden als Brutplatz. Die Brutdauer des Weibchens beträgt etwa 35 Tage. Das Männchen ist während dieser Zeit für die Nahrungsbeschaffung zuständig.
Frisch geschlüpfte Uhus sind völlig hilflos. Diese kugeligen Küken sind anfangs blind und tragen zunächst ein flaumiges Dunenkleid. Nach etwa einer Woche öffnen sie die Augen und nach rund 3 Wochen krabbeln sie im Horst herum. Mit 6-7 Wochen beginnen sie zu Fuß ihre Umgebung am Boden zu erkunden. Ab der 9. Woche werden sie flügge und begleiten ihre Eltern bei der Jagd. Erst ab dem Herbst sind sie selbständig und verlassen die Eltern.
Der kleine Uhu gehört zu den Nesthockern und wird rund 150 Tage lang von seinen Eltern mit Nahrung versorgt.