Christoph Schrenk ist der treueste Tierpaten aller Tierpaten des Tierparks Stadt Haag. Seit über 13 Jahren ist er Tierpate von Wölfen und war bereits Namensgeber von zwei dieser Spezies. 2007 erhielt eine alte Timber-Wölfin von ihm den indianischen Namen „Wakanda“.
Ein halbes Jahr später starb dieses Tier. Am Todestag fand noch der Tag der Tierpaten statt, bei dem Christoph Schrenk teilnehmen konnte und im Nachhinein gesehen war es zugleich ein Abschiednehmen von seinem Patentier.
Der Tod dieses Tieres war natürlich auch für den Paten ein großer Schock. Im darauffolgenden Jahr entschied er sich für einen damals noch namenlosen Wolf Namensgeber zu werden. Dieser Wolf erhielt von ihm ebenfalls einen indianischen Namen, nämlich „Nikan“.
Im Jänner 2020 verstarb der betagte Wolf an Altersschwäche. Er war der letzte des Timber-Wolfsrudels im Tierpark.
Kontakte zum norddeutschen Wildpark Schwarze Berge bei Hamburg brachten dem zoologischen Leiter die erfreuliche Nachricht, dass unser Tierpark ein neues Wolfsrudel bekommt. Alle Transportformalitäten zur Übersiedlung dieser Tiere in der Karwoche waren erledigt, doch dann kam die Corona-Problematik und der grenzüberschreitende Transport war nicht mehr möglich. So verzögerte sich alles auf einen unbestimmten Termin. Nach Wiederöffnung des Tierparks Mitte Mai und die darauffolgenden Lockerungen machten Ende Mai den Transport von 4 Europäischen Wölfen endlich möglich. Das neue Wolfsrudel besteht aus 4 weiblichen Tieren, die Geschwister sind.
Für Christoph Schrenk stand die Entscheidung zu einer neuerlichen Namensgebung bereits nach dem Tod seines Patentieres im Jänner fest.
Am Sonntag, 5. Juli 2020 fand die Namensgebungsfeier bei prächtigem Sommerwetter statt. Christoph Schrenk wurde zur Feier von seinem Bruder begleitet. Als Patentier wurde jene Wölfin ausgewählt, die als erstes Tier aus den Transportboxen entstiegen war. Christoph Schrenk aus Litschau im Waldviertel wählte auch für sein drittes Patentier einen indianischen Namen aus. Die Wölfin bekam den Namen „Nadie Nashoba“.
Die Herkunft dieses zusammengesetzten Namens stammt von zwei Indianerstämmen.
In der Sprache des kanadischen Indianerstammes Algonquin bedeutet Nadie „die Weise“. In der Sprache des nordamerikanischen Indianerstammes Choctaw bedeutet Nashoba „Wölfin“. Daher ergab sich für den Namensgeber für die am 19. Mai 2018 im Wildpark Schwarze Berge bei Hamburg geborene Wölfin die Bedeutung „Die weise Wölfin“.
Gerne lässt der Namensgeber in seine Überlegungen für die Namenswahl blicken, die auch auf der Namensgebungstafel bei der Wolfsanlage veröffentlicht sind: „Diesen zusammengesetzten Namen habe ich mit Bedacht gewählt um eine wundervolle Wölfin zu würdigen. Eine Wölfin, die zwar aus Europa kommen mag, das aber keinen Unterschied zu ihren fernen Verwandten in Amerika, Kanada, macht. Die Indianer wussten diese wundervollen Raubtiere zu schätzen, zu achten und zu respektieren. Daher möge diese Wölfin in dieser Zeit die Brücke dieser verlorenen Harmonie und Einklang mit Mutter Natur wieder neu errichten. Den Menschen wieder zu zeigen, wie weise Tiere doch sein können, in einer Welt, die leider oft nur durch Fortschritt, Technik oder dummen Gedanken geprägt wird. Möge sie eine weise Lehrerin für uns Menschen sein, meine kleine Wölfin“.
Überaus bewundernswert welche philosophischen Gedanken sich der Namensgeber zu seinem Patentier gemacht hat.
Seiner dritten Namensgebungsurkunde wird Christoph Schrenk sicherlich wieder einen Ehrenplatz bieten. Als leidenschaftlicher Fotograf versuchte er auch „seinee“ Wölfin zu fotografieren. Dies war ein schwieriges Unterfangen, da die Tiere ständig in Bewegung. Trotzdem zeigte sich „Nadie Nashoba“ hin und wieder.
Gemeinsam mit den Vertretern des Tierparks ließ das Brüderpaar Schrenk die Wölfin hochleben.